Ehringshausen. „Das Ehringshäuser Krankenhaus ist eine Bereicherung für die Krankenhauslandschaft im Lahn-Dill-Kreis und darüber hinaus,“ das war das Fazit des Fraktionsvorsitzenden der SPD im Kreistag des Lahn-Dill-Kreises, David Rauber. Die Sozialdemokraten im Kreistag machten sich gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Dagmar Schmidt und dem Ehringshäuser SPD-Fraktionsvorsitzenden Sebastian Koch vor Ort ein Bild über die Weiterentwicklung des Krankenhauses an der Stegwiese. Dort finden rund 160 Menschen Arbeit – Ärzte nicht inbegriffen. Das Kaiserin-Auguste-Viktoria-Krankenhaus arbeitet nämlich, anders als die kreiseigenen Lahn-Dill-Kliniken, durchweg mit Belegärztinnen und Belegärzten.


Das sei zumindest bei der Größe des Ehringshäuser Krankenhauses zum Vorteil für Patienten und Ärzten, erläuterte Geschäftsführer Dr. Dietmar Stephan. So sei es möglich, dass die Patienten vor, während und nach der Krankenhausbehandlung von ein und demselben Arzt behandelt würden. Insbesondere Doppeluntersuchungen würden so vermieden. Rund 4.700 Patienten werden jährlich in Ehringshausen behandelt, einschließlich der ambulanten Eingriffe sind 2.500 Operationen sowie rund 400 Geburten im Jahr zu verzeichnen.


„Die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind für kleine Krankenhäuser in vielerlei Hinsicht besonders schwierig. Umso mehr sind wir auf die positive Resonanz und die Weiterempfehlungen der Patienten angewiesen,“ erläuterten Stephan und Klinikdirektor Michael Werner. Regelmäßig benoteten die Patienten das Krankenhaus mit seinen Abteilungen Chirurgie, Gynäkologie und Innere Medizin außerordentlich gut. Über das vor einiger Zeit gegründete Medizinische Versorgungszentrum trägt das Ehringshäuser Krankenhaus darüber hinaus auch zur Sicherstellung der ambulanten Versorgung bei.


Auf besonderes Interesse stieß bei den Besuchern das neu errichtete Ärztehaus. Mit ihm konnte die hausärztliche Versorgung in Ehringshausen auf eine längere Sicht gesichert werden. In der Verknüpfung mit dem Krankenhaus und Fachärzten verfüge die Dilltalgemeinde jetzt über eine weit überdurchschnittlich gute und in vielerlei Hinsicht vorbildlich aufgestellte Versorgung, sagte auch Kreisgesundheitsdezernent Stephan Aurand.


Nachdem Dietmar Stephan angesichts der Größenverhältnisse zwischen dem Ehringshäuser Krankenhaus und den Lahn-Dill-Kliniken eingangs noch scherzhaft von einem Verhältnis „David gegen Goliath“ gesprochen hatte, zeigte die Diskussion, dass der kommunale und der private Klinikträger sich nach wie vor gut ergänzen. Auch die im „Medzentrum Ehringshausen“ vorhandene Kompetenz im Bereich der Pneumologie (Lungenheilkunde) sei für die Region angesichts des beschlossenen Endes des Greifensteiner Waldhofs von großer Bedeutung.


„Größe ist nicht alles,“ sagte Stephan mit Blick auf die mindestens vertagte Fusion der Lahn-Dill-Kliniken mit den Wetterauer Kliniken. Lahn-Dill-Kliniken und Kaiserin-Auguste-Viktoria-Krankenhaus stünden wirtschaftlich schließlich gut da. Stephan ging auch auf die in der Öffentlichkeit geführte Diskussion ein, wonach mit der Beteiligungsgesellschaft Quadriga Capital ein Finanzinvestor das Ehringshäuser Krankenhaus übernommen habe. Die Investoren seien keineswegs auf kurzfristigen Profit, sondern vielmehr auf eine nachhaltig wachsende Werthaltigkeit des Unternehmens aus. Daher werde am Standort absehbar weiter investiert, insbesondere in den Ausbau der medizinischen Möglichkeiten, aber auch zur Verbesserung der Parkplatzsituation.


Das Bild zeigt die Vertreter der SPD-Kreistagsfraktion mit (in der ersten Reihe von rechts) Kreisgesundheitsdezernent Stephan Aurand, Geschäftsführer Dr. Dietmar Stephan und Klinikdirektor Michael Werner und (3. vl.) Dagmar Schmidt

gez. Dr. David Rauber